Ich bin ein großer Fan von Rafa Nadal. Ich verfolge seinen sportlichen Werdegang schon eine ganze Weile voller Faszination, weil der Mann echtes Durchhaltevermögen zeigt. Nach Außen hin sehr down to Earth wirkt und gefühlt sich nie auf dem Tennisplatz aufregt oder die Fassung verliert. Rafa Nadal ist ein Kämpfer und ein großartiger Gewinner, aber auch die Kunst des respektvollen Verlierens beherrscht Rafa Nadal.
Ich selbst wurde für die Faszination Tennis durch meinen Stiefvater als Kind getriggert. Er war Mitglied eines Tennisvereins (auch schon zu DDR Zeiten) und er spielte regelmäßig auf dem Sandplatz. Ich fand Tennis schon immer schön. Das was ich damals auf dem Tennisplatz sah, ist nicht vergleichbar mit dem, was im Profisport passiert, aber dieses Spiel mit der Mischung aus Taktik, Athletik und Ästhetik fand und ich finde ich attraktiv. Für mich ist Tennis spannend. Für die meisten Menschen ist dieser Sport alles andere als spannend. Zum Beispiel kann mein Partner gar nichts damit anfangen.
Das Kinderbuch mit dem Protagonisten Rafa Nadal ist durch die “What really matters” Foundation herausgegeben worden. Es geht in dem Buch über einen Jungen, der auf einer Parkbank sitzend eine Dame kennenlernt, die Hope heißt. Hope erklärt dem Jungen, was Hoffnung ist und wer dies in all seiner Vollkommenheit verkörpert. Als Beispiel dafür nimmt sie Rafa Nadal und seinen sportlichen Lebensweg. Hope erklärt dem Jungen auf der Parkbank, dass Rafa sehr früh schon lernte, dass die Hoffnung ein Spiel zu gewinnen nicht aufgegeben wird bis der letzte Punkt gespielt wird. Oder dass es sich nicht nur allein im Leben nur um das Tennis spielen dreht. Was wirklich zählt (“what really matters”) ist auch das familiäre Umfeld, der respektvolle Umgang mit den Kontrahenten, der Spaß am Spiel und eben die Hoffnung, dass es nach schlechten Tagen auch wieder gute gibt und man Ziele im Leben haben soll, die man mit Arbeit an sich und Freude, sowie echten Freunden erreichen kann.
Ja, der Glaube an das Gute und die zugegebenermaßen etwas überhöhte Glorifizierung von Rafa Nadal im Buch sind deutlich sichtbar im Buch, aber die Aussage bzgl Hoffnung, Willensstärke, Zielsetzungen im Leben, Respekt vor anderen Menschen kommt gut rüber und ist für Kinder sehr süß verpackt.
Eines verwundert mich allerdings schon … auf dem Titelbild des Buches steht eine umgekippte Wasserflasche … das würde bei Rafa nicht passieren. Er ist so dermaßen kontrolliert, dass er stets alles “ordentlich” hinstellt, bevor er wieder auf den Platz läuft, dass ich nicht weiß, ob ich schmunzeln soll oder mir Sorgen über eine amtliche Obsessive Control Disorder bei ihm machen sollte.
Ich freu mich jedoch jetzt schon auf die Australian Open in diesem Jahr. Und sei es nur darum, dass ich im Ticker jeden Tag die Ergebnisse der Spiele sehen mag und hoffe, dass Rafa so weit wie möglich in dem ersten Grand Slam des Jahres kommt. Vamos Rafa.
Kulturrausch und mehr 
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